Circular Economy und Verpackungen der Zukunft
Ziel der Untersuchung war es, die Auswirkung von zwei großen Trends der Gegenwart – der Nachhaltigkeit und der Digitalisierung – auf die Zukunft der Verpackung bei Gütern des täglichen Gebrauchs auszuloten.
- Wie hoch ist die Akzeptanz für nachhaltige Verpackungen in der österreichischen Bevölkerung?
- Lassen sich diese mit Hilfe von digitalen und innovativen Technologien in den Alltag der Konsumenten einbinden?
- Welchen Mehrwert sollten die zirkulären Verpackungen bieten, um die Motivation zur Nutzung und Entsorgung im Sinne der Circular Economy zu heben?
Um ein vollständiges Bild über das Commitment der Bevölkerung zu den Verpackungen der Zukunft zu erhalten, wurde eine grobe Typologisierung vorgenommen:
- Nach Umwelt- und Klimaschutzorientierung
- Nach Mobile Shopping-Orientierung
Untersucht wurden auch die intergenerationellen Unterschiede.
Besonderes Interesse galt der Frage, wie sich die Gruppe der an Umweltfragen Desinteressierten zur Nutzung der nachhaltigen Verpackungen motivieren lässt bzw. ob die Affinität zur Nutzung von Smartphone beim Einkauf eine Hebelwirkung zeigen könnte.
Ergebnisse
Besonders offen für die Nutzung von nachhaltigen, aber auch innovativen Packungen zeigen sich ÖsterreicherInnen mit hohem Umweltbewusstsein. Die Convenience und der Gesundheitsnutzen können die Bereitschaft für die Nutzung nachhaltiger Verpackungen bei Bevölkerungssegmenten, die keine hohe Umweltorientierung zeigen, erhöhen. Design-Einbußen (Minimalismus, weniger Farbe etc.) werden vorwiegend akzeptiert, Preiserhöhungen hingegen weniger. Eine Kombination aus zirkulären und innovativen (intelligenten, aktiven) Verpackungen stößt in der Bevölkerung auf hohe Akzeptanz.
Das EU-Kreislaufwirtschaftspaket ist in Österreich noch weitgehend unbekannt: Nur 11 % geben an, dieses zu kennen. Nach Erklärung der Zielsetzung stößt dieses Maßnahmenpaket der EU in der Bevölkerung auf breite Akzeptanz (86 % sehr / eher gut). Die Verantwortung für dessen Umsetzung sieht die Bevölkerung bei allen Akteuren der Kreislaufwirtschaft (Handel, Industrie, Verbraucher, Politik, Verbraucherorganisationen, Medien), wobei besonders häufig der Handel (84 %) und die Industrie (82 %) in die Pflicht genommen werden.
Der Bericht zur Studie beinhaltet ca. 80 PPT-Charts mit graphischen Darstellungen pro Frage und eine Zusammenfassung mit Empfehlungen. Analysiert werden die Ergebnisse für die Gesamtbevölkerung sowie nach Generationentypologie, Klimaschutz- und Umweltorientierung sowie Mobile Shopping-Affinität.
Daten zur Untersuchung
- Methode: Mixed Mode Befragung (CAPI / Computer Assisted Personal Interviewing und CAWI / Computer Assisted Web Interviewing im institutseigenen Onlinepanel „gallupforum“)
- Zielgruppe / Stichprobe: 1000 Personen repräsentativ für die österreichische Bevölkerung 18+
- Untersuchungszeitraum: August 2019
Inhalte der Untersuchung
- Verbrauchertypologie nach Umweltorientierung und Mobile Shopping-Affinität
- Wissen über Mülltrennung und -entsorgung
- Convenience bei der Müllentsorgung insgesamt
- Convenience bei den einzelnen Schritten der Müllentsorgung (Information, Mülltrennung, Transport zur Sammelstelle)
- Bekanntheit und Akzeptanz des EU-Kreislaufwirtschaftspakets
- Verantwortung für die Umsetzung des EU-Kreislaufwirtschaftspakets
- Umweltbelastung durch Verpackungs- vs. Lebensmittelabfälle
- Kaufbereitschaft für zirkuläre Verpackungen
- Drivers und Barriers bei zirkulären Verpackungen
- Leistungsmerkmale der zirkulären Verpackungen
- Kaufbereitschaft für aktive Verpackungen
- Drivers und Barriers bei aktiven Verpackungen
- Leistungsmerkmale der aktiven Verpackungen
- Kaufbereitschaft für intelligente Verpackungen
- Drivers und Barriers bei intelligenten Verpackungen
- Leistungsmerkmale der intelligenten Verpackungen
- Kaufbereitschaft für smarte (Information per Smartphone abrufbar) Verpackungen
- Drivers und Barriers bei smarten Verpackungen
- Leistungsmerkmale der smarten Verpackungen
- Akzeptanz für Circular Packaging Design
- Erfolgsverspechende Verpackungskombinationen (zirkulär. vs. aktiv, intelligent und „smart“)
- Informationsbedarf bei Verpackungen der Zukunft
- Gewünschte Informationsquellen
- Gestaltung der Information
- Convenience und Information als Treiber für Mülltrennung
- Anreize für Mülltrennung
- Ideale Verpackung der Zukunft (Spontanassoziationen)
Kontakt:
Dr. Andrea Fronaschütz
a.fronaschuetz@gallup.at