Erwartungen an Trumps zweite Amtszeit
Die Präsidentschaft Donald Trumps wird aus Sicht der österreichischen Bevölkerung überwiegend negative Auswirkungen auf die weltpolitische Lage haben. Während etwas weniger als die Hälfte denkt, dass der globale Einfluss der USA in Zukunft wachsen wird, geht ein Fünftel vom Gegenteil aus.
54 % der Österreicher:innen gehen in einer Umfrage des Österreichischen Gallup-Instituts* davon aus, dass sich die Beziehungen zwischen den USA und der EU nach Trumps Amtsantritt verschlechtern werden. Nur 19 % erwarten eine Verbesserung. Der Rest ist entweder unentschieden oder sieht keine wesentlichen Veränderungen kommen.
Ein ähnliches Bild zeigt sich im Hinblick auf die globale Wirtschaft und die Demokratie. 53 % der Befragten rechnen mit einer negativen, 22 % mit einer positiven Entwicklung der internationalen Wirtschaft während der Präsidentschaft Trumps. Dass Trumps Politik die demokratischen Werte weltweit gefährden wird, befürchten 52 %. Nur ein kleiner Anteil von 18 % geht davon aus, dass seine Präsidentschaft zu einer Stärkung demokratischer Strukturen beitragen wird.
Wenn es um Frieden und Sicherheit in der Welt geht, fällt die Einschätzung etwas positiver aus. 31 % der Befragten meinen, dass Trumps Politik zu einer Verbesserung der weltweiten Sicherheitslage führen wird, 45 % rechnen mit einer Verschlechterung. In diesem Bereich setzen Sympathisant:innen der FPÖ überdurchschnittlich viel Hoffnung auf Trumps Politik: 55 % erwarten eine positive Veränderung der globalen Friedens- und Sicherheitslage.
Insgesamt blicken Anhänger:innen der FPÖ etwas optimistischer auf Trumps Präsidentschaft als Sympathisant:innen anderer Parteien. Am pessimistischsten zeigen sich Personen, die mit den Grünen oder der SPÖ sympathisieren.
„Trumps Ansatz „America First“ und seine Angriffe auf die Medien und die demokratischen Institutionen werden auch in Österreich mit Sorge verfolgt. Sein Versprechen, für den Frieden in der Ukraine zu sorgen, erfüllt manche Menschen jedoch auch mit Hoffnung“, kommentiert die Leiterin des Österreichischen Gallup-Instituts, Andrea Fronaschütz, die Ergebnisse der Umfrage.
Wettkampf mit China
Wenn es um die zukünftige Machtverteilung unter den globalen Akteuren geht, erwarten zwei Drittel der Österreicher:innen einen wachsenden Einfluss Chinas.
Fast die Hälfte (46 %) glaubt, dass die USA in Zukunft eine noch stärkere Rolle auf der Weltbühne einnehmen werden. Immerhin 21 % erwarten einen Rückgang des US-Einflusses, während 27 % vom Status Quo ausgehen.
35 % rechnen mit einem Bedeutungszuwachs Indiens. Zu den Mächten, die aus Sicht der Befragten am meisten an Einfluss verlieren werden, zählen das Vereinigte Königreich (50 %), die EU (42 %) und Russland (39 %).
„In Österreich wird China als die bedeutendste aufstrebende Macht angesehen. Gleichzeitig schätzen einige den globalen Einfluss der USA als rückläufig ein. Wie sich die Präsidentschaft Trumps auf die globalen Machtverhältnisse auswirken wird, bleibt abzuwarten“, meint Fronaschütz abschließend.
* Gallup-Stimmungsbarometer: Eigenstudie des Österreichischen Gallup-Instituts, 1000 Personen repräsentativ für die (webaktive) österreichische Bevölkerung ab 16 Jahren, Methode: Computer Assisted Web Interviewing (CAWI) im Gallup-Onlinepanel, durchgeführt zwischen 17. und 29. Dezember 2024
Presseberichte (Auswahl):
news.at // 22.01.2025 15:15
diepresse.com // 22.01.2025 13:44
krone.at // 22.01.2025 11:24
kurier.at // 22.01.2025 10:56
sn.at // 22.01.2025 10:47
puls24.at // 22.01.2025 10:44
vol.at // 22.01.2025 10:44